THE LODGE Mallorca
In einem 157 Hektar großen privaten Naturschutzgebiet im Herzen der Sierra de Tramuntana – also dort, wo Mallorca ganz leise ist – liegt das größte Lavendelfeld der Insel. Ein duftendes Nirgendwo. Palma und der Flughafen sind hier weit weg (wenn auch nur 30 Autominuten entfernt), aber einige von Mallorcas besten Stränden wie die Playa de Muro oder die Playa de Colònia de Sant Pere sind ganz nah, und zauberhafte Dörfer wie Pollença, Sa Pobla oder Campanet erreicht man mit dem Rad oder gar zu Fuß.
In dieser strahlend sonnigen und nahezu unberührten Region, von zahllosen Mandel-, Johannisbrot-, Obst- und Olivenbäumen mit Schattentupfern versorgt, liegen nun seit Kurzem 24 Suiten in der Lavendellandschaft verstreut, dazu ein Hauptgebäude mit Restaurant und Weitblick-Terrasse, etwas Wellness, etwas Fitness mit Technogym-Geräten, selbstverständlich Yoga, ein Infinity Pool und edle Liegen unter sehr schicken Schirmen. Und Ruhe, Entspannung und ganz viel Geschmack. Kurzum: Pau Guardans, Inhaberder Único Hotels, hat seiner erfolgreichen Finca Serena, die er 2019 inmitten von jahrhundertealten Olivenbäumen und Weinbergen eröffnete, ein Schwesterhotel zur Seite gestellt: THE LODGE Mallorca. Ein fast schon klosterhaft zurückhaltendes Landgut für jene Art von detailverliebter Wertschätzung, die man neuerdings „leisen Luxus“ nennt und die keinen Trommelwirbel braucht. Eine konzentrierte Auswahl bester Dinge, keines zu viel, und alle von erstaunlicher Qualität. Das Personal – von dieser Umgebung beseelt, kann man es ihnen verdenken? – bewegt sich auch auf diesem Niveau. Hier trifft Zen auf Wohnkomfort. Wer in diesem Luxus-Retreat Urlaub macht, sollte die Begegnung mit sich selbst nicht scheuen: Es sind einfach nicht viele andere da.
Die Gestaltung der 5-Sterne-Lodge stammt von Pilar García-Nieto, deren mediterran-minimalistische Handschrift schon im Hotel Finca Serena internationale Beachtung fand. Die Integration der Lodge in die Landschaft wird von einer warmen und gleichzeitig eleganten Ästhetik zeitloser Modernität begleitet, unterstützt von weitgehend natürlichen und organischen Materialien. Sanfte Erdtöne von hellem Sand bis zu dunklem Ziegelrot und etwas Messing, das ganz beiläufig schimmernd die sorgfältige Lichtgestaltung der Räume, Innenhöfe und privaten Terrassen reflektiert, schaffen eine Atmosphäre, die mit der Ruhe des Ortes in perfektem Einklang steht. Selbst die Farben sind hier leise, denn optisch im Mittelpunkt steht das Panorama, das sich von fast überall aus zur mallorquinischen Landschaft hin öffnet. Doch auch die geglückte Architektur hat ihren Anteil an der kontemplativen Aura, die dieses außergewöhnliche Hotel wohl schnell zu einem Sehnsuchtsziel machen wird. Nicht zuletzt für all diejenigen, die schon mal da waren. Das Hauptgebäude der Lodge ist so klug strukturiert, dass die Lodge-Suiten, die hier beherbergt sind, über absolute Ruhe und Privatsphäre verfügen und gleichzeitig die Public Areas, der Empfang und auch das Restaurant harmonisch in das Ensemble integriert sind. Dass in diesem Hotel die Übergänge so gut gelingen – zwischen Rückzug und Begegnung, zwischen freier Natur und räumlicher Obhut –, daran haben die wunderschönen Patios einen erheblichen Anteil, die man in vielen Gebäuden findet. Wer noch mehr Privatheit sucht, kann sich gerne ein wenig entfernen und die Deluxe-Suiten oder die Pool- und Garten-Suiten wählen, die sich großzügig über das weitläufige Areal verteilen. Und wer wirklich ganz für sich allein sein will, für den ist die Private-Pool-Suite der richtige Rückzugsort.
Im Restaurant SINGULAR, das auch für Außer-Haus-Gäste geöffnet ist, wird die Cocina del Fuego zelebriert. Die traditionelle Feuerküche der Insel nutzt Glut, Feuerholz und Rauch, wenn Fleisch, Fisch und Gemüse auf dem Holz verschiedener Bäume gegart und gegrillt werden und dabei außergewöhnliche Aromen entstehen. Hier geschieht das auf Sterneniveau, denn die kulinarische Verantwortung trägt der katalanische 2-Sterne-Koch Ramon Freixa, der von den renommierten heimischen Küchenchefs Mateo García und Sergi Fernández unterstützt wird. Das Feuer im SINGULAR ist übrigens etwas Besonderes, denn dafür werden Hölzer der Mandel-, Oliven-, Johannisbrot- und Steineichenbäume des eigenen Grundstücks verwendet. Auch die Zutaten kommen aus nächster Umgebung, allen voran exquisites Fleisch von der Insel, wie das schwarze mallorquinische Spanferkel, Bio-Lamm oder Waygu de Sant Martí aus einem Dorf am Fuße der Sierra de Tramuntana. Fischliebhaber werden die Frische und Vielfalt vom Fischmarkt in Alcúdia und Palma genießen, wie San Pedro, Rotbarbe, Drachenkopf und die berühmte Rote Garnele aus Sóller. Das meiste Gemüse stammt aus dem eigenen Biogarten, das Obst für die Desserts von den eigenen Bäumen. Und weil die Lodge in Sa Pobla liegt, einer Gegend, in der einige der besten Reis- und Kartoffelsorten Spaniens wachsen, wird die Sa-Pobla-Kartoffel als Beilage stets behutsam verfeinert: als getrüffeltes Parmentier, als Gratin oder mit Salbei. All dies genießt man in der lichtdurchfluteten Restaurant-Lounge mit ihrem bezaubernden Blick auf die Hotelgärten oder von der wunderschönen Terrasse aus, mit einer Aussicht über die Haine und den Pool bis hin zum Sonnenuntergang über den Feldern: eine großartige Bühne für dieses mallorquinische Aromenspiel ungeahnter Intensität.
Und wenn es dann Nacht wird und man sich sprichwörtlich zur Ruhe legt, dann duftet alles ganz zart nach Lavendel. Lavendel, der die Seele beruhigt und dem Schlaf eine Tiefe schenkt, dass man sich an kein einziges kleines Traumbild erinnern kann. Eigentlich schade, denn von einem weiteren Tag in diesem Refugium der Ruhe zu träumen, ist eigentlich ein sehr schöner Gedanke.
Bildrechte: The Lodge Mallorca/Carles Allende (Köche)