Waldhaus Flims
Waldhaus Flims
Via dil Parc 3
CH-7018 Flims.
Tel. 0041/81/9284848
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Das Waldhaus Flims Wellness Resort ist eines der exklusivsten und schönsten Grandhotels der Schweiz, ach, ganz Europas. Ein Ort voller Glanz und Genuss, Melancholie und Magie, vor wenigen Jahren von Paolo Sorrentino in dem Film „Ewige Jugend“ mit dem großen Michael Caine verewigt. Und doch gönnt man sich hier den lustvollen Gedanken, ob dieses prächtige 5-Sterne-Haus, das ja aus mehreren Gebäuden besteht und alleine sechs Restaurants und Bars beherbergt, eigentlich überall stehen und glänzen könnte? Oder ob es von dieser berückenden Bündner Berglandschaft auf 1.100 Metern Meereshöhe wie auf einem Tablett getragen wird? Letzteres ist wohl richtig. Man spürt das schnell. Man spürt eine Verbindung.
Eingebettet in den größten Hotelpark der Schweiz entstand das Waldhaus in seinen Ursprüngen bereits 1869, als zwei Churer Bürger von der Gemeinde die Erlaubnis zum Bau eines Heilbades erhielten. 1877 wurde ein Hotel daraus, eine Institution gepflegter Gastlichkeit. Geprägt von der Belle Époque erlebte es immer wieder großartige Zeiten, von den Goldenen Zwanzigern bis in das neue Jahrtausend hinein. Im Dezember 2016 präsentierte sich das Waldhaus nach Investitionen in Höhe von 40 Millionen Franken in neuem Gewand und das steht ihm ausnehmend gut, weil es seine historische Schönheit jetzt mit moderner Technik und zeitgemäßen Annehmlichkeiten verbindet. Verstaubt ist hier nichts mehr, charmant fast alles, und die neue Architektur wird wie bei der Erweiterung des Spas als lichter gläserner Türöffner zur Natur gekonnt eingesetzt. 2017 wurde das Waldhaus Flims Wellness Resort bei den European Health and Spa Awards als bester Hotel-Spa der Schweiz und im vergangenen Jahr mit dem Falstaff Award als „Best Spa 2022 in Switzerland“ ausgezeichnet. Doch bei aller Großzügigkeit der Räume und Ruheorte und der souveränen Qualität aller Anwendungen bleibt als Lieblingsplatz in dieser Wellnesslandschaft der hoteleigene Naturbadeteich unvergesslich, der mit Quellwasser direkt aus den Flimser Bergen gespeist wird. Aus gutem Grund ließ Sorrentino einst Rachel Weisz und Harvey Keitel darin schwelgen. Man badet in Wasser, Waldluft und Berggipfelruhe. Die ewige Jugend scheint da nicht weit.
Wenn man übrigens weiß, dass „Laax“ rätoromanisch für „Seen“ steht, dann wagt man sich vielleicht doch mal aus dem
umarmenden Waldhaus-Hotelpark heraus und macht sich als Bergseeliebhaber auf lohnende Entdeckungsreise in der Region Flims, Laax, Falera. Ganz nah ist der Caumasee, dem magische Heilkräfte zugeschrieben werden und dessen Name auf Rätoromanisch „Mittagsruhe“ bedeutet. Damit wäre schon alles gesagt. Wer es allerdings noch ruhiger mag, der wählt den Cresta-See mit seinen auffallend wenigen Besuchern, da er nur zu Fuß erreichbar ist. Auf diesem kleinen kristallklaren Natursee eine Runde auf dem Stand-Up-Paddle-Board zu fahren, ist schon fast eine meditative Übung. Meditativ in der Staunend-mit-offenem-Mund-Variante wäre eine Wanderung in die Rheinschlucht mit ihren 400 Meter hohen Kalksteinwänden, auch als „Grand Canyon der Schweiz“ bekannt. Oder man taucht ein in das UNESCO Welterbe der Tektonikarena Sardona und in die Entstehungsgeschichte der Alpen, deren kraftvolle Geburt als Zusammenstoß der europäischen und afrikanischen Kontinentalplatte hier erstaunlich gut sichtbar ist: wandernd auf dem Sardona-Welterbe-Weg, der in sechs Etappen bis nach Flims führt, oder im Besucherpavillon Sardona bei der Segneshütte. Alpensommer auf die ewig erinnernde Art.
Im Winter hat sich die Region Flims, Laax, Falera ja nun schon seit Längerem zu dem weltweiten Hotspot schlechthin für Freerider und Snowboarder entwickelt, also für die Schnee-Puristen unter den Ski-Touristen. Das ist auf eine intensive Weise spektakulär und doch weit weg von den üblichen Schneeautobahnen. Damit steht auch der Wintertourismus auf exemplarische Weise für den speziellen Ansatz der Region, die Alpen auf eine pure, unverfälschte und respektvollere Art zugänglich zu machen, wie man ihn in den Nachbarländern und -regionen häufig vermisst.
Gar nichts vermisst man übrigens in den 143 Waldhaus-Suiten und -Zimmern, untergebracht in vier Gästehäusern, die allesamt im Zuge des Relaunches neu gestaltet wurden. Wie immer bei einer derartigen Vielfalt lohnt sich eine telefonische Beratung, nicht zuletzt, da es einige Kategorien sowohl mit Berg- als auch mit Parkblick gibt. So verlockend die Anmut des Parks, so tagbegrüßend schön ist es aber auch, wenn zum Beispiel in den Classic-Deluxe-Zimmern mit Bergblick die Morgensonne den Raum in ein wanderndes goldenes Licht taucht. Oder man macht es sich einfach und geht in den sprichwörtlichen High-End-Bereich in Form der 250 qm großen Presidential Suite. Hier hat man neben dem Platz für sechs Personen selbstverständlich auch einen kompletten Panoramablick, einen eigenen Kinoraum und eine vollausgestattete Gourmetküche mit Tafel für zehn Personen inklusive.
Die Gastronomie im Waldhaus hat in den letzten Jahren mit positiven Überraschungen von sich reden gemacht. Sie pflegt die Tradition und den unbezahlbaren Grandhotel-Charme in der legendären Chadafö Bar mit ihrer Davidoff Smokers’ Lounge und in der Bar The Summit. Sie gönnt ihren Gästen eine beeindruckende Vielfalt an Geschmackswelten mit dem Restaurant Siam und seiner authentischen Asia-Küche, dem feinen libanesischen Fairöuz und dem italienischen Familienrestaurant Pomodoro. Und seit Dezember 2020 krönt es seine Kulinarik mit dem Epoca by Tristan Brandt, das buchstäblich wie ein Stern aufging. Unter der Patronage des deutschen Sternekochs holte der junge Küchenchef Niklas Oberhofer aus dem Stand 16 Gault&Millau-Punkte, steigerte sich alsbald auf 17, wurde „Entdeckung des Jahres“ und reüssierte bei diversen Kochwettbewerben, bevor das Epoca im Herbst letzten Jahres sogar mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet wurde. Der Mittzwanziger avancierte damit zum jüngsten Sternekoch der Schweiz und tritt damit in die Fußstapfen seines Mentors Tristan Brandt, der einst jüngster 2-Sterne-Koch Deutschlands war.
In welchem Kreis Brandt das Restaurant und seinen Küchenchef in Zukunft sieht, zeigte die Erstauflage des „Steil‘Art Festival der Künste by Waldhaus Flims“ im August letzten Jahres, einer gelungenen Mischung aus Kunst und Kulinarik mit 300 Gästen und 150 Akteuren, darunter zwölf Spitzenköchen. Auch in diesem Jahr steht das Festival am 15. und 16. Juli im Genusskalender. Niklas Oberhofer plant dafür nicht nur mit Schweizer Lokalmatadoren, sondern auch mit internationalen Stars wie der thailändischen Köchin Daoroung Seeneha, die eigens für das Festival aus Thailand anreist.
Bildrechte: Volker Naumann Fotografie (Außenansicht Haus)