Vierzig Jahre lang haben Hildegard und Josef Hörl den Thalerhof als Dorfhotel mitten in Maria Alm am Steinernen Meer betrieben und sich über den Schatz gefreut, den die beiden „Naturkino“ nennen: den nahen Hochkönig, das Bergpanorama, die weiten Kuhgraswiesen ringsherum, das Bachplätschern, das sanfte Windrauschen. Zell am See, Saalbach und Saalfelden sind nah, aber Maria Alm ist anders: leiser, intensiver, irgendwie freundlicher. Pinzgau pur. Und trotzdem ist ja alles da. Im Winter ist der Einstieg in 120 Pistenkilometer keine fünf Gehminuten entfernt, jetzt, in den warmen Monaten, ist die Auswahl noch viel größer mit unzähligen Nordic-Walking-Möglichkeiten und zertifizierten Wanderwegen, von der Kräuterwanderung bis zum Murmeltier-Wanderweg. Mountainbike- und E-Bike-Strecken gibt es für jeden Geschmack und jede Ambition, ebenso wie Klettermöglichkeiten. Ganz in der Nähe findet man eine der schönsten Golfanlagen des Salzburger Landes und auf die Kleinen warten Sommerrodelbahn und Streichelzoo. Alles ist hier auf sympathische Weise familiär.

Als die eigenen vier Hörl-Kinder heranwuchsen, teilten sie nicht nur die Naturverbundenheit der Eltern. Josef und Hildegard wurde auch bald klar, welche Kronjuwelen sie da eigentlich vor sich hatten, weil jeder Sprössling sich auf seine Art in den Hotelbetrieb einbringen konnte und wollte. So reifte der Entschluss, dem Thalerhof eine Krone aufzusetzen und als Pendant zum geliebten Hochkönig entstand die HOCHKÖNIGIN. Sie bauten um, sie bauten aus und 2019 wurde ein 4-Sterne-Superior-Haus fertig, dessen moderne Eleganz schon jetzt angenehm zeitlos wirkt. Stefanie Geisler-Hörl war früher ÖSV-Skirennläuferin und diesen Schwung sieht man ihr heute noch an, wenn sie als Gastgeberin immer überall gleichzeitig zu sein scheint. Schwester Marina Hörl ist nicht nur staatlich geprüfte Bergwanderführerin, wie übrigens auch Mutter Hildegard, sondern ebenso Weinsommelière und diplomierte Barkeeperin und ergänzt so auf traumwandlerische Weise die Kreationen von Bruder Thomas Hörl, der kulinarisch das Zepter schwingt und dabei ein sehr waches Auge auf die Regionalität seiner Zutaten hat, die allabendlich in einem 6-Gänge-Gourmet-Menü gipfeln. Einige seiner Lieferanten kennt er schon von Kindesbeinen an, zum Beispiel seinen Bruder Sepp Hörl, der die HOCHKÖNIGIN mit Bio-Rindfleisch und Bio-Eiern vom familieneigenen Biohof Ebengut hoch über Maria Alm versorgt. Dort kann man übrigens auch ganz wunderbar wohnen, noch ruhiger und abgeschiedener als unten im Dorf. Dann hätte man es aber ein bisschen weiter zum Hotel-Spa mit seinem Infinity Pool, der einem die Pinzgauer Bilderbuchlandschaft mit dem steinernen Panorama buchstäblich zu Füßen legt. Der Spa, der auch von Nicht-Hotelgästen genutzt werden kann, ist in einen Familien- und einen Erwachsenenbereich mit jeweils mehreren Saunen und Bademöglichkeiten aufgeteilt und überzeugt wie das ganze Haus mit viel Glas und natürlichen Materialien sowie einer zutiefst herzlichen Atmosphäre. Die kommt nicht schulterklopfend, sondern im besten Sinne serviceorientiert daher, was sich auch daran zeigt, dass hier auch ganz geschmeidig Urlaub mit (gut erzogenem) Hund möglich ist. Das halbe Dutzend Hörl-Enkel ist übrigens längst voll. Da wächst wohl eine kleine Hoteldynastie heran.

Bildrechte: D. Cini (Außenansicht), Lorenz Masser Fotografie (Food), Lorenz Masser (Pool)