Manche Dinge kommen unverhofft. Bei unserem Streifzug durch die Altstadt von Brandenburg an der Havel ist es das Restaurant Inspektorenhaus. Das historische Gebäude, das ehemals die Zollbeamten bei ihrer Arbeit beherbergte, sieht schon von außen einfach entzückend aus. Das Fachwerk, der Blumenschmuck, die kleine Gastterrasse im Hofgarten – und innen geht es dann genauso pittoresk weiter. Im liebevoll restaurierten „Wohnzimmer“, das in skandinavisch-klarem, zugleich rustikal-gemütlichem Ambiente (die Holzbalken hat man bewusst in den Raum integriert) gehalten ist, empfängt uns Gastgeber Benjamin Döbbel. Auf seiner Speisekarte bietet der junge Küchenchef einzig ein 5-Gänge-Menü – wahlweise mit Fisch oder Fleisch, auf Wunsch auch vegetarisch – an, und wir sind begeistert vom geeisten Portwein-Melonensüppchen, dem zarten Rinderfilet mit Trüffeljus, dem Rotbarsch mit Räucher-Espuma sowie dem außergewöhnlichen Dessert, der Tropischen Bete mit Kokos und Passionsfrucht. Deutsch, saisonal, mit internationalen Einflüssen nennt er sein Konzept. Wobei das kunstvolle Arrangement eines jeden Details auf dem Teller einen sehr guten Eindruck vom charmanten Perfektionismus des Gastgebers vermittelt. Für uns Münchner bietet sich ein Besuch im Inspektorenhaus als wunderbarer Abschluss eines Städtetrips nach Berlin an, da nur ein kleiner Abstecher von der Autobahn in Richtung Nordwesten nötig ist. Für alle aus der Region Berlin ist es die ideale Location, um einen besonderen Anlass zu feiern oder an einem der angebotenen Kochkurse teilzunehmen.