Ma´Roots: eine Liebeserklärung an die Heimat

Das Hofkücherl in Forstinning ist wirklich eine Augenweide. Gemütlich sitzen, ausgelassen feiern – die Gedanken kreisen beim Anblick des über 300 Jahre alten denkmalgeschützten Bauernhauses, das einst in Niederbayern stand. Urig, kraftvoll und doch fein, eine Schau! Seit genau einem Jahr hat das Hofkücherl mit dem Ma’Roots nun auch eine Kulinarik, die man ebenso bezeichnen könnte.

Das „Ma“ steht für Küchenchef Manuel Faltermeier und für seine Souschefin Manuela Holzbauer, die beide schon für Holger Stromberg tätig waren. Und das „Roots“ für eine grundehrliche Küche, die die beiden als global unterlegte Liebeserklärung an die Heimat mit fast ausschließlich süddeutschen Zutaten verstehen. Dabei ist nicht nur die Auswahl der Zutaten gemeint – vom Andechser Speck bis zum Freiburger Tofu –, sondern erst recht die feinsinnige Art und Weise, wie Grundprodukte behandelt und oft auch veredelt werden. Manuel Faltermeier ist nicht nur ein Meister des Einlegens und der Reifung, sondern auch des klugen Akzentuierens: ob mit selbst angesetztem Quittenessig oder Gewürzsirup oder mit Rauch, um den Hokkaido geschmacklich zu vollenden.

Chef´s Table

Dass diese Küche durchaus ambitioniert ist, zeigt sich beim Chef’s Table von Mittwoch bis Samstag. In 3- bis 5-gängigen Menüs, wahlweise komplett vegetarisch oder mit tierischen Elementen, erlebt man mit einem heimeligen Wohlgefühl, wie alles ineinandergreift. Dazu viele Raffinessen, wie den Kohlrabi, der wie eine Jakobsmuschel präsentiert wird und mindestens so fein schmeckt. Oder eine Schwarztee-Honig-Tonkabohnen-Infusion als Magenberuhiger statt eines Sorbets. Das Keramikgeschirr, die Art des Anrichtens – alles passt punktgenau in dieses Ambiente.