Villa Palladio Jaipur

Villa Palladio Jaipur
Rajasthan/Indien

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Liebe, Lebensfreude und Zufriedenheit: Die Villa Palladio nahe Jaipur vereint diese Gefühle in einem fulminant-fröhlichen Ensemble aus ornamentreichem Rokoko und Maharadscha-Dekadenz. Auf den ersten Blick wirkt das mit weißen Zinnmauern umfriedete Grundstück eher clean wie ein traditionelles Fort aus dem 18. Jahrhundert und sein Innenhof mit plätscherndem Brunnen, sorgfältig angelegten Wegen, Palmen sowie Oleander sehr geradlinig und gepflegt. Im Inneren entpuppt sich das Anwesen allerdings als lebensfrohes Fest für die Sinne. Benannt ist es nach dem italienischen Architekten Andrea Palladio, der für perfekte Symmetrie und geometrische Proportionen bekannt ist. Beides fängt die Villa mit ihrer Ästhetik faszinierend ein und verpasst so der lokalen Tradition einen modernen Anstrich. Wohin man blickt, sieht man rot-weiße Streifen-, Zickzack- oder florale Muster: Markisen, Liegestühle, Himmelbetten, Wände, Säulen und sogar die Poolbar – die natürlich rot leuchtenden Campari serviert – sind in energetischen Rottönen, Weiß und Rosa gestaltet. Als erholsame Ruhe-Oase für Meditationen, Yoga sowie reinigende, nährende oder erdende Rituale steht das glamouröse Boutiquehotel vor den Toren Jaipurs. Denn hat man die Drei-Millionenstadt erst einmal hinter sich gelassen, wird es rasch friedlich und ländlich. Üppiges Dschungelgrün statt Betonwände, der Himmel wird zunehmend klarer und immer mehr Kamele mischen sich als Transportmittel unter die Autos. Nach etwa 20 Minuten Fahrt kurz vor einem idyllischen See erblickt man das Domizil, das in den 1980er-Jahren als Haveli – so nennt man hier die palastartigen Wohnhäuser meist wohlhabender Handelsleute – errichtet wurde. Die Idee zur Umgestaltung in ein Hotel stammt von der italienisch-schweizerischen Unternehmerin Barbara Miolini, die sie gemeinsam mit der niederländischen Designerin Marie-Anne Oudejans verwirklichte. Die Hingabe der beiden Damen für ihr Projekt, das im Herbst letzten Jahres Eröffnung feierte, macht sich in vielen Details bemerkbar. Von Hand wurden nicht nur die Laken und Kissen bestickt, sondern auch Raumtrenner geschnitzt und Wände mit Ornamenten bemalt. Gemütlich ist es geworden, wie auf dem Landsitz lieber Verwandter. So möchte man sich am liebsten den ganzen Tag dem Dolcefarniente widmen, sich sonnen, zwischendurch im Pool abtauchen, kühle Drinks genießen, in der Bibliothek lesen oder den Gedanken nachhängen. Die insgesamt neun Zimmer – jedes davon ein Unikat – befinden sich teilweise in den ehemaligen Wachtürmen, die sich durch hohe Decken auszeichnen und dank eigener Terrasse den Blick auf die nach Jasmin und Rosen duftenden Gärten sowie die umliegenden Hügel freigeben. So auch der schmucke Frühstücksbalkon, auf dem der Tag mit einer dampfenden Tasse Earl Grey und Vogelgezwitscher beginnt. Später zeigt sich dann noch eine Besonderheit des Hauses: Das Abendessen wird mit süditalienischer Hausmannskost in Form von Bruschetta, Pasta und Salat zelebriert, als Reminiszenz an die Heimat der Gastgeberin.