Rossini

Rossini
Türkenstraße 76
München.
Tel. 089/33094270

www.rossinifilm.de

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Die Geschichte rund um den Film „Rossini“ ist sicherlich dem ein oder anderen noch in Erinnerung: Das ehemalige Restaurant Romagna Antica in der Schwabinger Elisabethstraße war einst kulinarischer Treffpunkt der Münchner Kreativszene rund um Regisseur Helmut Dietl. der seinem „Wohnzimmer“ dann 1997 jenen Kultfilm widmete. Als das Restaurant schließen musste, flossen einige Gästetränen und umso größer war die Erwartung, als der mittlerweile verstorbene Romagna-Antica-Wirt Fabrizio Cereghini gemeinsam mit seiner damaligen Frau Sabine 2007 ein neues Restaurant in der Maxvorstadt eröffnete – das Rossini. Heute führt Sabine Cereghini den mit lediglich zwei Handvoll Tischen gemütlich-intimen Italiener alleine und versorgt zusammen mit Küchenchef Giuseppe Lupo italophile Gourmets mit italienischer Küche auf Topniveau, darunter prominenteFreunde des Hauses wie Veronika Ferres oder Tamara Dietl. Der Schlüssel des Erfolges liegt, neben dem ausgefeilten Handwerk, das die saisonal wechselnden Gerichte unverfälscht auf die Teller bringt, vor allem in der Qualität der Zutaten. Viele davon bezieht die Chefin direkt von kleinen Slow-Food-Betrieben in Italien, so den Knoblauch aus dem „Knoblauchdorf“ Nubia in Sizilien, die Pistazien von der DOP Bronte oder die Mandeln aus dem Barockstädtchen Noto. Wir bestellen als Vorspeise den Polpo mit Sellerie, Karotten und Zwiebeln, einen sehr zarten Klassiker des Hauses, sowie die ultrafrischen Artischocken im Körbchen aus 27 Monate gereiftem Parmesan. Darauf folgt ein Wolfsbarsch aus dem Ofen, der nicht etwa von irgendwoher, sondern aus der berühmten Lagune von Orbetello stammt, und sich unter einer Kruste aus in Olivenöl angerösteten Semmelbröseln, Kapern, Pinienkernen und Thymian herrlich saftig präsentiert. Auch das zweite Secondo, das Filet vom Simmentaler Rind al pepe verde, ist hervorragend, ebenso wie das Dessert, ein Mandel-Biskuit mit Zitronencreme. Und so ist das Rossini nicht einfach nur ein Promi-Italiener mit viel Chichi und mittelmäßiger Qualität, sondern dank der detailverliebten Padrona ein exzellentes, unaufgeregt-sympathisches Restaurant.

Bildrechte: Chrisitan Wurm