Acetaia

20 Jahre gibt es das Acetaia schon. Noch länger kennt Restaurantchef Michele Perego die Familie Pedroni, die seit 1862 hochwertigen Balsamessig in Nonantola nahe Modena keltert. Und benannte schließlich nach eben dieser Essigkellerei sein Lokal in Nymphenburg. Über eine romantische Terrasse mit schwarzen Eisenmöbeln und durch einen efeuumrankten Rundbogen gelangt man ins Innere, das sich im üppigen Jugendstil mit toskanischer Säule, Marmortresen und funkelnden Kristallleuchtern präsentiert. Besonders edel wirken dazu die bordeauxroten Ledersitzmöbel, der kunstvolle Mosaikboden sowie die antiken, aus dunklem Holz geschnitzten Vitrinen. In denen lagern einige exquisite Weine, mit denen sich der Padrone bestens auskennt.

Ein Rotwein mit wenig Säure soll es zum Klassiker sein, der seit dem ersten Tag auf der Speisekarte zu finden ist: cremige Schafskäseravioli mit Butter, Majoran und Aceto Balsamico Tradizionale, der erst nach dem Servieren am Tisch mit einer riesigen Pipette gleichmäßig über der Pasta verteilt wird. Mindestens zwölf Jahre muss der samtene süß-saure Sirup reifen, ehe er die Bezeichnung Tradizionale tragen darf und seinen Weg auf die Teller im Acetaia findet. Auch auf Cremeeis zum Dessert, dessen Rezept Perego und Chefkoch Giorgio Maetzke von den Pedronis mitgebracht haben, die sie mehrmals im Jahr besuchen und von wo sie stets mit Ideen für neue Menüs zurückkehren. Resultate sind etwa Kalbs-Tatar an Zucchini und süßer Tropea-Zwiebel, Rehrücken in Kräuterkruste oder saftig gebratener Seeteufel mit Schuppen aus Kartoffelscheiben. Eine lukullische, abwechslungsreiche Küche, in der dezent gewürzte Produkte im Vordergrund stehen.