Brasilianische Rhythmen wummern durch den ausrangierten U-Bahn-Wagon, dem Herzstück des Restaurants La Favela. Lässig, bunt und unkonventionell geht es hier zu, die Fenster sind mit Graffiti besprüht, die Vierer-Sitze um Tische ergänzt und die weit geöffneten Türen geben den Blick auf den schattigen Biergarten frei, wo Gäste bei Guaraná-Limonade und Caipirinha zusammensitzen. „Es war die Gelegenheit“, erzählt die Brasilianerin Fernanda, die gemeinsam mit ihrer Mutter Paula das Restaurant führt. „Als im letzten Jahr ein Wagon auf dem Künstlerareal Bahnwärter Thiel frei wurde, haben wir zugegriffen und unseren Traum verwirklicht.“ Seitdem servieren die beiden ihre landestypische Küche, von der nicht nur die brasilianische Community der Stadt begeistert ist. Unbedingt empfehlenswert sind die Coxinha De Galinha (Kartoffelteigtaschen mit Hähnchenfüllung), die saftigen Isca de Peixe ao Molho Coquetel (frittierte Fischhäppchen mit Cocktailsauce) und das gegrillte TafelspitzSteak mit typisch dickem Fettrand, Bohnenpüree und Maniok-Sticks. Für die teils exotischen Zutaten kurvt das Mutter-Tochter-Team regelmäßig quer durch die ganze Stadt. Zubereitet wird es von der erfahrenen Köchin Paula in der kleinen Küche im hinteren Wagenteil. „Das ist oft eine Herausforderung, aber mit der richtigen Vorbereitung klappt es ziemlich gut“, versichert sie lachend. Unser Getränke-Tipp zu ihren Köstlichkeiten: der Maracuja-Caipirinha mit privat importiertem Cachaça – herrlich frisch und fruchtig und genau das Richtige für laue Sommernächte.