Gandl
Alexander Lutz ist tief im Lehel verwurzelt. Hier ist er aufgewachsen, zur Schule gegangen, hier wohnt er heute und hier liegen auch vier der fünf Betriebe seiner kleinen, feinen Gastronomie- und Hotelkollektion: das Hotel Opera mit seiner unverwechselbaren Graffito-Fassade, das Hotel Splendid-Dollmann, die Bar Lehel und last, but not least das Restaurant Gandl, mit dem vor 27 Jahren alles begann. Ursprünglich betrieb in gleicher Örtlichkeit Maria Gandl einen Kolonialwarenladen, in dem Lutz schon als kleiner Junge einkaufte. Als sie ihr Geschäft aufgab, zeigten eine Bankfiliale sowie ein Schlecker-Drogeriemarkt Interesse an der Location. Für den studierten Hotelbetriebswirt damals eine grauenhafte Vorstellung. Und so entschloss er sich, stattdessen ein Restaurant zu eröffnen. Die kulinarische Ausrichtung war von Anfang an klar: Das Gandl sollte für eine zeitlose Küche auf handwerklich makellosem Niveau stehen. Das hat sich bis heute nicht verändert. Mittags werden leichte Gerichte der italienischen Kochtradition serviert, abends stehen
Kreationen der klassischen und der französischen Küche auf der Karte, die sich alle sechs Wochen ändert und die Alexander Lutz zusammen mit seinem Küchenchef Ben Heindl ausarbeitet. „Das ist immer wieder eine spannende Herausforderung“, erzählt der Gastronom und empfiehlt als Vorspeise die Feigentortellini mit Foie Gras und Cassis-Sauce, eines seiner aktuellen Lieblingsgerichte, die uns ebenso hervorragend schmecken wie die Hauptspeisen, ein wunderbar zartes Rinderfilet sowie ein Rinderrücken mit Kräuterkruste, Spitzkohl und Champagnerschaum. Die Weinbegleitung punktet auch mit Ungewöhnlichem, etwa dem trockenen Auxerrois vom Pfälzer Weingut Graßmück und gipfelt in einem Glas Brachetto d’Acqui von Braida, der perfekt zum Vanilleeis mit karamellisierten Glühwein-Himbeeren passt.
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