Kunstschmiede Ziegler

Kunstschmiede Ziegler
Wiesseer Straße 125
83707 Bad Wiessee
Tel. 08022/81691
www.kunstschmiede-ziegler.de

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Zumindest an vier von fünf Arbeitstagen“, sagt Kunstschmied Florian Ziegler, „brennt das Feuer in unserer Werkstatt.“ Groß und schlank ist er und sieht damit so ganz anders aus als man sich einen Schmied vorstellt. Kein Vollbart, kein dicker Bauch – nur die Lederschürze braucht er natürlich, wenn die Glut mit Temperaturen zwischen 900 und 1.200 Grad auf das Material wartet und beim Schmieden die Funken sprühen. „Meist verarbeite ich Schmiedeeisen, aber auch Messing, Bronze und manchmal Edelstahl“, erklärt Ziegler. Gelernt hat der 47-Jährige in der Werkstatt seines Vaters. Nach den Lehrjahren und der Meisterschule zieht es den jungen Mann nach Italien, wo er sich in Venedig zum Handwerker im Denkmalschutz ausbilden lässt.

Zurück in Bad Wiessee übernimmt Florian Ziegler 1999 den väterlichen Betrieb und kreiert von nun an zeitgemäße reduzierte Formen für den Innen- und Außenbereich: Geländer und Gitter, Tische und Tore, Skulpturen, Leuchter und Lampen. Dafür muss er nicht nur sein Handwerk verstehen, das eigentlich „Metallbau“ heißt, sondern auch Künstler sein, mit eigenen Vorstellungen, Kreativität und Esprit. Und manchmal muss er auch ein bisschen Psychologie anwenden: „Denn was der Kunde wünscht, weiß er oft gar nicht so genau. Meist hat er irgendwo etwas gesehen, das ihm gefallen hat. Was genau, das muss ich dann im Gespräch herausfinden“, lacht er.

Es ist diese Kombination aus Handwerk und Kunst, die ihm auch nach fast 30 Jahren am Amboss immer noch ungeheuren Spaß bereitet: „Die Freiheit und Fähigkeit, dem Material die ausgedachte, zugedachte Form zu geben, das ist wunderbar!“ Er holt das weißglühende Metall aus der Glut, in der Luft hängt der Rauch, der Hammer trifft auf das Werkstück und das Kunstwerk entsteht unter seinen gleichmäßigen Schlägen. Er formt, biegt und dreht, streckt und staucht. Jahrtausendealte Technik. Aber manchmal wird es auch ganz modern in der Schmiede von Florian Ziegler: Da kommen dann Maschinen wie die Drehbank, die Abkantpresse und die Tafelschere zum Einsatz, um das Gestaltungsspektrum noch zu erweitern – und ab und an sogar ein Laser.