MINI Cooper SE

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Mini jetzt vollelektrisch – der neue MINI Cooper SE

Doch, es gibt ihn noch als Verbrenner. Aber wenn man sich den neuen MINI als Cooper SE mal etwas genauer ansieht, wird schnell klar: Dieses Fahrzeug wurde elektrisch gedacht, und zwar als modernes Citymobil mit gelegentlichen Spaßausflügen übers Land, dafür sorgen 218 PS und eine WLTP-Reichweite von 402 Kilometern. Der erste Eindruck ist ein vertrauter: Die Silhouette ist gewohnt klassisch und knackig, mit langem Radstand, großen Rädern und kurzen Überhängen. Auch die umlaufende Fensterfläche und das farblich abgesetzte Kontrastdach sind noch da und wirken ebenso oldschool-sympathisch wie die Front mit dem markanten Grill (nun oktogonal statt hexagonal, was ihn noch etwas fischmäuliger macht) und den Kulleraugen-Scheinwerfern, denen nun allerdings der einst obligatorische Chromring fehlt. Eine weitere Veränderung zeigt sich im Heck, wo die bulligen Rückleuchten im britischen Flaggen-Design einer dezenteren Dreiecksform gewichen sind, die dieses Design nur noch andeutet. Gemeinsam mit der verbindenden Griffleiste zwischen den Leuchten zeigt sich hier statt der früheren Prägnanz eine gewisse globale Gefälligkeit, bei der man sich mit gelupfter Augenbraue das erste (und einzige) Mal an die bajuwarisch-chinesische Elternschaft der neuen elektrischen MINI-Familie erinnert fühlen könnte.

Änderungen im Innenraum

Mit allen Formen von Wehmut ist es aber schnell vorbei, wenn man sich in den Innenraum des neuen MINIs begibt. Vorbei zwar alle Arten von Chrom. Vorbei auch alle Arten von (Kunst-)Leder und glatten Oberflächen. Vorbei auch dieses doch sehr charakteristische Baseball-Handschuh-Gefühl, wenn man sich in einen MINI hineingleiten lässt. Stattdessen fand beim Interieur ein kompletter Paradigmenwechsel statt: statt knuffigem Feeling in Rücken und Gesäß nun sehr bewusst gewählte Reize für Augen, Ohren und Fingerspitzen. Gut aufgeräumt wirkt der Innenraum des MINI Cooper SE, geradezu puristisch. Weniger Bauteile, weniger Zierrat, dafür clever gestaltet und ebenso nachhaltig wie hochwertig umgesetzt. Statt auf ein Cockpit blickt man auf ein gewölbtes Armaturenbrett mit gewebten Oberflächen aus recyceltem Polyester und verschwindend schmalen Lüftungsschlitzen. Alle Informationen bündeln sich im schallplattengroßen OLED-Zentraldisplay, das in der Neuauflage viel filigraner wirkt und etwas mehr in Richtung Fahrer rückt. Oben im Display werden essenzielle Informationen wie Geschwindigkeit und Akkustand angezeigt und mit nur einem Touch wird ein Full-Screen-Tacho daraus. Im unteren Bereich sind die Menüpunkte Navigation, Media, Telefon und Klima direkt anwählbar. Noch mehr Funktionen können über ein Menü wie bei einem Smartphone angesteuert werden. Doch vieles übernimmt auf Wunsch auch der erste vollwertige MINI-Sprachassistent, mit dem man über das kreisförmige OLED-Display in Form einer Animation aus grafischen Elementen, Typografie und einem Avatar kommunizieren kann. Das macht Laune! Geblieben unter dem Zentraldisplay ist die Leiste mit den markanten Toggle Switches, den Kipphebelschaltern. Das Schmankerl ist hier der „Experience Mode“, der die verschiedenen Fahrmodi direkt ansteuert, Antrieb und Fahrwerk entsprechend abstimmt und den Innenraum in atmosphärische Farbwelten und Muster taucht. Ein immersives Erlebnis, das bis in die Türverkleidungen hineinreicht. Neben „Core“ als vernünftige Mitte und „Green“ für mehr Rekuperation und maximale Reichweite lockt serienmäßig auch der Fahrspaß-Modus „Gokart“, der mit einem frechen Jingle auf sich aufmerksam macht und dann den Innenraum mit der Illusion eines sportlichen Motorsounds füllt.

Technische Daten über den Mini Cooper SE

Das Fahrpedal reagiert feinfühliger, die Lenkung etwas schwergängiger und 330 Nm Drehmoment jagen den MINI Cooper SE mit Schmackes durch die Kurven und in 6,7 Sekunden von null auf 100 km/h. Für die großartige Fahrdynamik sorgen neben dem tiefen Schwerpunkt dank des Batteriebodens auch eine leicht vergrößerte Spurbreite sowie ein erweiterter Radstand der neuen Modellgeneration.

Der Mini als Citymobil

Doch Alltag für den Flitzer ist wohl eher die City und da ist man konkret froh über die zwölf Ultraschallsensoren und vier Surround-Kameras des MINI Parking Assistant Plus, die mögliche Parkplätze schneller erkennen und das Einparken erleichtern. Eine für dieses Fahrzeugsegment bisher einzigartige Lösung ist der „Explore Mode“, mit dem der MINI Cooper SE ganz einfach von außen per Smartphone gesteuert und ein- oder ausgeparkt werden kann. Eine Funktion, wie man sie bisher nur aus den Oberklassemodellen der Konzernmutter BMW kannte. Dass MINI aber keinesfalls seinen jugendlichen Touch verlieren will, zeigt als Gimmick die neue Snapshot-Funktion der Innenraumkamera, deren Ergebnisse per WiFi Direct auf das Smartphone übertragen und sofort sozial medial verwertet werden können.

Aus Fahren wird ein Stück Lifestyle. Ja, typische MINI-Gedankenbilder beginnen nun nicht mehr auf einsamen Landstraßen im schottischen (oder bayrischen) Hinterland, mit leichtem Heck und sensiblem Gasfuß, sondern eher im Lichtermeer von Tokio oder Shanghai. Er ist inzwischen nicht mehr „unser Kleiner“. Weniger typisch Europa, stattdessen ein globaler Cityflitzer. Ist das schade? Wahrscheinlich einfach nur zeitgemäß.

Bildrechte: Mini Cooper SE/Bernhard Filser