MASERATI MC20

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München
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Maserati Autohaus Mori Schöberl
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Niemand wird bestreiten, dass Maserati, die Marke mit dem Dreizack, in den 1960er- und 1970er-Jahren mit Modellen wie Mistral, Indy oder Bora betörende Sportwagen baute und mit Quattroporte, Ghibli und Levante auch heute noch feine Autos im Programm führt. Allein, ein Sportwagen der klassisch-kompromisslosen Art – Mittelmotor und Zweisitzer –, der fehlte in Modena seit Langem, exakt seit 15 Jahren. Damals verfügte man mit dem MC12, aufgelegt als Homologationsmodell für die FIA-GT-Meisterschaft und limitiert auf 50 Stück, letztmals über einen solchen Supersportwagen. Bis jetzt. Denn mit dem brandneuen MC20 taucht nun erstmals wieder ein Maserati auf, der die Konkurrenz von Ferrari, Lamborghini, Porsche und Co. ärgern und ihr vielleicht sogar das Nachsehen geben könnte. Die versammelte Presse wenigstens verteilte schon bei der Präsentation Vorschusslorbeeren. „Blick“ etwa befand, „Maserati baut den Ferrari-Killer“, und „Stern“ titelte noch kürzer mit „Der Ferrari-Killer“, während bei „auto motor und sport“ weniger martialisch, aber nicht minder deutlich vom „Supersportwagen aus Modena“ die Rede war. Folglich verwunderte es nicht, dass man sich auch bei Maserati selbst schon anlässlich der Präsentation im vergangenen September völlig überzeugt, zeigte vom MC20. „Unser Supercar ist ein riesiger Schritt in eine völlig neue Phase unserer Geschichte“, so damals der stolze Maserati-Chef Davide Grasso. Richtig liegen, dürften sie alle mit ihren Prognosen. Schon die Papierform des MC20 verspricht sehr glaubhaft den oft zitierten ganz großen Sport. 2,9 Sekunden von 0 auf 100 km/h und eine Spitzengeschwindigkeit von „mehr als 325 km/h“ gibt Maserati an, was den MC20 zum schnellsten Auto im aktuellen Marken-Portfolio machen würde. Mit 630 PS und mächtigen 730 Nm sowie einem Preis von rund 210.000 € ist er zudem der stärkste und teuerste Maserati. Dass man nicht auf acht oder zwölf Zylinder, sondern auf einen Sechszylinder setzt, der seine Leistung aus „nur“ drei Litern Hubraum generiert, mag manch einen zunächst überraschen. Angesichts der 630 PS aber bekommt das heute bei den Volumen-Autobauern propagierte Downsizing eine ganz neue Bedeutung. Und die hat mit Verzicht rein gar nichts zu tun. Denn nicht nur Preis, Leistungsdaten und Messwerte sind herausragend, auch die Technik ist es, die diese Werte erst möglich macht. Technik, die für Maserati einen Quantensprung und einen Neuanfang bedeutet. Erstmals seit vielen Jahren müssen die Modenesen einen Motor nicht mehr einkaufen, etwa in unmittelbarer Nachbarschaft in Maranello, wie für Ghibli und Quattroporte. Vielmehr ist nicht nur das Herz des MC20 der erste von Maserati völlig neu entwickelte Motor seit 1998, sondern man hat mit Blick auf die Zukunft gleich eine völlig neue Infrastruktur aus dem Boden gestampft, Konzernmutter Fiat Chrysler sei Dank. Wie ernst man es in Modena mit den Rennsportambitionen des MC20 meint, zeigt auch seine Höhe, die mit 1,22 Metern über der manches Konkurrenten liegt. Was zunächst wie ein Widerspruch klingt, ist aber keiner. Maserati habe sicherstellen wollen, dass auch größere Menschen noch ins Cockpit passen – selbst, wenn sie einen Helm tragen, berichtete „auto, motor und sport“. Alles hat hier Hand und Fuß, und es wurde nur verbaut, was sehr gut und sehr teuer und – im Detail – auf der Straße sogar einzigartig ist. So setzt man auf eine Vorkammereinspritzung, die „für Leistung und Effizienz sorgt“. Diese Einrichtung gebe es sonst nur bei Formel-Rennwagen und bei schweren Diesel-Lkws, erklärt „Stern“. Für „Blick“ ist damit klar: „Maserati löst sich bei der Motorenproduktion nicht nur von Ferrari, sondern düpiert den Dauerrivalen gleich mit seinem Erstlingswerk“. Wer habe diese Technik schließlich in der Königsklasse des Motorsports vorangetrieben? „Genau, Ferrari!“, mokiert sich die Schweizer Zeitung über die Marke mit dem Rappen im Wappen. Überhaupt ist beim MC20 manches gar buchstäblich aus dem Vollen gefräst, wie etwa der Controller aus Aluminium in der Mittelkonsole, der die Fahrprogramme ausweist. Carbon, Alcantara sowie der Verzicht auf ein Schalter-Allerlei zugunsten eines Touch-Screens sorgen zudem dafür, dass das Auto mit 1.470 Kilogramm unter der 1,5 Tonnen-Marke bleibt und auch damit der Konkurrenz mindestens ebenbürtig ist. Und dass er an der Front seinen Vorgänger, den MC12, zitieren mag, ist gewiss auch kein Makel. Im Gegenteil: Die Erscheinung des MC20 fällt durch und durch harmonisch aus und lädt zudem mit den Scherentüren zu einer Show ein, die zwar nicht neu ist, dennoch aber jedes Öffnen zum Event macht. Nimmt man also alles zusammen – Aussehen, Technik und Leistungsvermögen –, darf man bilanzieren, dass Maserati an die Generation heutiger Supersportler Anschluss gefunden hat. Ob der MC20 aus dem Stand heraus sogar auf die Überholspur wechseln kann, das werden erste Vergleichstests mit seinen Konkurrenten zeigen. Eine offene sowie eine rein elektrische Version sollen folgen.