Armargentum – Clean Fashion

Armargentum
Getreidegasse 47
A-5020 Salzburg
Tel. 0043/662/251399

www.armargentum.com

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Einfach nur schöne Kleidung kreieren, das kam für Sophia Moser nicht infrage. Noch ein weiteres Label ohne erkennbaren Mehrwert auf dem hart umkämpften Markt der Damenkonfektion? „Nein, das war einfach nicht mein Ansatz“, erklärt die 40-Jährige im Interview. „Ideen hatte ich viele, aber es fehlte immer der richtige Impuls.“ Bis zu einer Italienreise vor sechs Jahren. Da kaufte sie in einer Apotheke ein medizinisches Augenpad, das eine Entzündung derart schnell heilen ließ, dass sie sich das Material zurück in Österreich mit einem Team von Textilwissenschaftlern genauer ansah. Die Wahl-Salzburgerin war zu diesem Zeitpunkt bereits lange Jahre im Mode-Business zu Hause. Nach dem Modedesign- und -marketing-Studium in ihrer Heimatstadt Wien, das sie mit einem Abschluss in Sinologie und einem zweijährigen China-Aufenthalt ergänzte, hatte sie einige führende Marketing-Positionen in bekannten österreichischen Modehäusern inne. Und beschäftigte sich bereits seit geraumer Zeit mit den Möglichkeiten und dem Potenzial einer nachhaltig, umweltfreundlich und ressourcenschonend produzierten Mode, die nicht nur durch ihre Eleganz und ihren Tragekomfort, sondern auch durch ihre Hautfreundlichkeit überzeugt.

Und damit zurück zum Augenpad und seiner heilenden Wirkung. Die Analyse der Gewebestruktur setzte einen Prozess in Gang, an dessen Ende ein chemikalienfrei hergestellter Stoff aus Baumwolle und Lyocell stand, in dessen Fasern natürliches Silber- und Zinkoxid direkt eingearbeitet worden waren. Ein Material, das nicht nur antibakteriell, besonders hautfreundlich (dadurch für den Allergiker bestens geeignet) und bequem, sondern auch Öko-Tex-100-zertifiziert und komplett biologisch abbaubar war. „Das war der Startschuss für mein Unternehmen Armargentum“, erzählt Sophia Moser. Und mit ihm für eine neue Art luxuriöser Clean Fashion. Da jedoch gleich im Gründungsjahr die Pandemie heranrollte, fokussierte sich die junge Marke zunächst einmal auf die Produktion von Mund-Nasen-Masken. „Das war unsere Rettung, denn dank des hautfreundlichen Materials lief der Verkauf sehr gut.“ Doch auch die Armargentum-Mode etablierte sich trotz der schwierigen Situation schnell. Ein eigenes kleines Geschäft in der Salzburger Getreidegasse, ein erfolgreicher Onlineshop und ausgewählte Vertriebspartner auch in Deutschland und der Schweiz geben Sophia Moser heute recht, mit ihrem Konzept auf dem richtigen Weg zu sein. „Wenn wir gesund bleiben und unserem Planeten eine Zukunft geben wollen, dann müssen wir alle umdenken“, so die Inhaberin.

Für Armargentum kreiert sie deshalb eine Mode, die eine schlichte Eleganz verkörpert und ebenso alltagstauglich wie besonders ist. Feminine Silhouetten, präzise akzentuiert mit Raffungen oder aufwendigen Smok- und Flechtdetails. Alles in neutralen Farben, die sich leicht kombinieren lassen und vielseitig, vom Jobgespräch bis zum Dinner-Date, einsetzbar sind. Glückszeichen der Marke ist die Blume des Lebens, die sich als roter Faden durch die Kollektion zieht und als Zeichen der Energie gilt. „Sie soll negative Kräfte von der Trägerin abhalten und positive Energien anziehen; das passt sehr gut zu uns“, erklärt Sophia Moser. Die Armargentum-Hauptlinie wird immer wieder durch einige neue Kollektionsteile ergänzt, doch Bestseller wie die „Ambrosia“-Bluse mit Rüschenkragen und Tunnelzug oder das „Fanfare“-Kleid mit raffiniertem Smok bleiben durchgängig im Sortiment. „Ich möchte meine Designs bewusst bewahren und erweitern“, erläutert sie weiter. So werden manchmal nur Kleinigkeiten verändert oder eine neue Farbe kommt hinzu, während eine andere wegfällt. Das vereinfacht auch die Produktion, die von kleinen Schneiderateliers in Österreich und Ungarn sowie Schneiderinnen in Heimarbeit übernommen wird. Regionalität sowohl bei der Herstellung als auch beim Bezug der Rohstoffe, ein möglichst geringer CO2-Verbrauch, die Vermeidung von Müll – dass all diese Faktoren zu den Grundsätzen von Armargentum gehören, erscheint nur logisch. Außerdem der Verzicht auf Plastik. Reißverschlüsse und Dekorationselemente wie Pailletten sind deshalb ein No-Go. Stattdessen werden die Knöpfe aus den Früchten der Steinnusspalme hergestellt. „Damit ermöglichen wir Tausenden von Regenwald Regenwald-Bewohnern, von der Ernte zu leben und die Abholzung unserer grünen Lungen zu vermeiden“, erklärt Moser.

Die Überzeugungen, die die Designerin in ihrer Arbeit mit so viel Herzblut und Konsequenz vertritt, lebt sie natürlich auch privat. Eine vegane Ernährung, bewusster Konsum, viel Zeit und Bewegung mit ihren Hunden Lila und Lucy an der frischen Luft sowie regelmäßiges Meditieren gehören da ebenso dazu wie eine positive Lebensenergie und die Freude an neuen Herausforderungen. Und das Wissen, dass man manchmal einfach auf den richtigen Moment warten muss.