Lorenzo Villoresi

Lorenzo Villoresi
Via dé Bardi 12
I-50125 Florenz

In München erhältlich in der Kleinen Theatiner Parfümerie
Neuhauser Str. 18/ Eingang Maxburgstraße
80331 München
Tel. 089/290230

www.lorenzovilloresi.it

Artikel teilen

Toskanische Duftnoten

Seit über 25 Jahren kreiert Lorenzo Villoresi Parfums und Eau de Toilettes, Raumdüfte und Potpourris, die die Welt erobern. Wir haben den Meister in seiner Werkstatt in Florenz besucht.

In der obersten Etage seines Palazzos am Arno empfängt uns Lorenzo Villoresi mit typisch florentinischer Herzlichkeit. Umgeben von Hunderten Essenzen in kleinen Fläschchen auf einem Olivenholzregal, Destillationsapparaten, Glasrohren, Bechern und einer winzigen Präzisionswaage scheint hier die Zeit stehen geblieben. Hochkonzentriert arbeitet der Meister in diesem Refugium an neuen Duftkreationen, in denen immer feinste, natürliche Extrakte und Essenzen zu einzigartigen Kompositionen zusammengestellt werden. Dabei inspirieren den Florentiner alte Mythen und Legenden fremder Länder und Kulturen, die er von seinen zahlreichen Reisen mit nach Hause bringt. „Die Duftherstellung ist eine Kunst mit sehr präzisen Methoden!“, betont er. Und ergänzt: „Man kann nicht improvisieren, wie zum Beispiel beim Kochen.“ Bei der Parfumherstellung kommt es auf jedes Gramm an. Schon ein Gramm zu viel oder zu wenig kann den ganzen Duft kippen. Auch Lorenzo Villoresis Visionen und Emotionen prägen jeden seiner neuen Düfte.

Ebenso seine akademischen Wurzeln, die dem studierten Philosophen das präzise Forschen nahegebracht haben und ihn in den 1980er-Jahren immer wieder in den Mittleren Osten führten. Hier faszinierten ihn neben seinen Forschungsarbeiten vor allem die dort erlebbaren exotischen Essenzen, Aromen und Gewürze, die er mit in seine Heimat brachte und damit experimentierte. Zunächst für Freunde und Bekannte, doch schon bald waren seine Duftkreationen in namhaften italienischen Kreisen hoch begehrt. Der erste große Auftrag ließ nicht lange auf sich warten: Das Modehaus Fendi klopfte an die Tür und ließ individuelle Raumdüfte, Potpourris und Duftkerzen von ihm herstellen. Der Grundstein für seine neue Karriere war gelegt. 1992 kamen die ersten eigenen Parfums auf den Markt: „Uomo“ und „Donna“, die auch heute noch zu den Bestsellern gehören.

Mittlerweile hat sich die Marke zu einem großen Duftimperium mit Parfums, Eau de Toilettes, Potpourris, Raumessenzen und Accessoires entwickelt, die in über 40 Ländern verkauft werden. Ob „Teint de Neige“, „Iperborea“, das an einen weißen Blumenwind erinnert, oder „Alamut“ voller orientalischer Träume – die Kompositionen des Hauses sind immer leicht, niemals zu schwer oder intensiv. So betört auch die jüngste Kreation „Kamasurabhi“ mit dem zarten Duft indischer Blumen, exotischer Wälder und Sandelholz. Trotz seiner Größe ist das Haus persönlich und familiär geblieben. „Wir haben immer Wert darauf gelegt, einzigartige Kreationen zu schaffen“, erzählt der Vater dreier Söhne. „Ich starte mit meiner Vision. Trends interessieren uns nicht. Wir machen das, was uns am Herzen liegt.“ Oder besser in der Nase! Einen besonderen Namen hat sich der Italiener auch mit seinen personalisierten Düften gemacht. Da geben sich Prominente wie Nicole Kidman, Sting oder die Königin von Katar in der Via dé Bardi schon mal die Klinke in die Hand.

„Die Herstellung individueller Parfums ist etwas für echte Liebhaber. Wir unterhalten uns über ihre Vorlieben und Wünsche, dabei stelle ich mich ganz in den Dienst meines Gegenübers und spiele nicht den Künstler.“ In zwei bis drei Stunden ist das Werk vollbracht und der Kunde kann mit seinem Couture-Parfum oder auch einer kompletten Duftkollektion nach Hause gehen. Besonders Anspruchsvolle bevorzugen für ihre verschiedenen Häuser und Wohnsitze sogar unterschiedliche Düfte, je nach Land und Lage. Dieser direkte Kontakt macht Lorenzo Villoresi besonders großen Spaß und ist ihm sehr wichtig. Denn so gelingt es ihm, nahe an den Wünschen seiner Kunden zu bleiben. Gerade ist der Unternehmer auch im Begriff, sich selbst einen großen Wunsch zu erfüllen. In Kürze eröffnet er ein Museum und eine Akademie der Düfte im Familienpalast in der Via dé Bardi. „Immer wieder werden wir gefragt, ob wir unser Wissen rund um die Duftwelt nicht weitergeben können“, erzählt er. „Und genau das tun wir jetzt.“