Sardinen-Manufaktur Nuri

Man spricht ja immer schnell von Kult, aber portugiesische NURI-Sardinen sind tatsächlich eine Pretiose: die Gestaltung bildschön und der Inhalt eine Manufaktur-Delikatesse. Seit 1920 wird bei der Familie Pinhais nur ausgewählter Frischfisch statt gefrorener Sardinen verwendet und unverändert fast alles mit der Hand gemacht. Mit einer einzigen Bewegung werden die zierlichen Fische geköpft, ausgenommen und ins Salzbad gelegt, später abgewaschen, einzeln auf dem Grill platziert und sanft im Ofen gegart. Je nach Rezept werden Gewürze wie Lorbeer und Nelken und Gemüse wie Gurken, Karotten und Chilis täglich frisch geschnitten und dann behutsam mit den Sardinen und dem Olivenöl in die Dosen gefüllt. Die werden zuletzt mit Packpapier und Zellophan einzeln verpackt, als wären sie ein Geschenk. All das ist echte Nachhaltigkeit aus Tradition und verbraucht durch den geringen maschinellen Anteil kaum Energie. Doch ihr hundertjähriges Jubiläum hätte die Conservas Pinhais nahe Porto beinahe nicht erlebt. Ein Sardinenfangverbot vor der portugiesischen Küste legte den Betrieb 2015 komplett still. Ein Jahr später sprang Jakob Glatz der Familie Pinhais bei. Der Unternehmer aus Wien, der sein im Agrargroßhandel und in der Lebensmittelproduktion in ganz Europa engagiertes Firmengeflecht selbst in vierter Familiengeneration führt, fühlte sich der Familie Pinhais stark verbunden: Bereits sein Großvater begann vor über 80 Jahren mit dem Import von NURI-Sardinen. Durch das Glatz-Investment konnten die Manufaktur und mit ihr das einmalige Herstellungsverfahren unverändert erhalten bleiben, gleichzeitig wurde die Marke NURI international bekannter. Gekrönt vom ersten NURI-Flagship-Store, der pünktlich zum 100. Geburtstag in der Herrengasse im 1. Wiener Bezirk eröffnete. Bunte Keramikfliesen, Marmor und Holz verströmen portugiesisches Flair – was für ein schöner Laden! Man kann hier bei Verkostungen schwelgen und samstags hochkompetentes Private Shopping buchen: für das große Glück aus kleinen Dosen.