Kreativ, abenteuerlustig, brillant: So bewerten Gourmet-Liebhaber aus aller Welt Tom Aikens Küche. Bis heute ist der 53-Jährige der als jüngster mit zwei Michelin-Sternen ausgezeichnete Brite (1997 im Restaurant Pied à Terre in London). Neben seinen Restaurants in Katar, Abu Dhabi und Tokio, ist es vor allem sein Ein-Sterne-Restaurant Muse im schicken Stadtteil Belgravia der britischen Hauptstadt, das aktuell von sich reden macht. Denn es ist ein Restaurant, das persönlicher kaum sein könnte. Alle Gerichte sind entweder von der gastronomischen Vergangenheit Aikens oder von den wichtigsten Menschen und Momenten seines Lebens inspiriert. Sein berühmtestes Signature Dish nennt er „Conquering the Beech tree“ (dt: Eroberung der Buche), ein kulinarisch-kreatives Meisterwerk aus Langusten, Schweinespeck und geröstetem Apfel, das für Aikens symbolisch für Mut und Furchtlosigkeit steht und ihn an eine Rotbuche erinnert, die er als Kind immer wieder bezwang. Aber nicht nur das Essen, auch das Ambiente des Muse fasziniert. Von außen mutet das historische Mews House – ein kleines weißes Stadthaus, das einst als Stallgebäude diente – beinahe an wie ein Puppenhaus. Innen ist es opulent und extravagant inszeniert, die kleinen Räume mit nur 23 Sitzplätzen lassen es dazu cosy und intim wirken. Eine Intimität, die noch dadurch unterstrichen wird, dass der Starkoch hier seine lokalregionale Spitzenküche eigenhändig servie