Was war das Hotel Weisses Kreuz nicht schon alles

Erst ein Reisehospiz, dann ein Bauernhof, später ein Krämerladen, ein Gasthaus und schließlich ein Traditionshotel. Dabei markierte es als Ort der Begegnung immer den Mittelpunkt des Dörfchens Burgeis im Obervinschgau.

Seit 1871 ist das verschachtelte Hotelensemble im Besitz der Familie Theiner. Heute leitet Mara Theiner das Haus, die überall mit anpackt, wo sie gebraucht wird, sei es im Service oder an der Rezeption. Am liebsten aber kümmert sich die geprüfte Sommelière um die Weinberatung im Fine-Dining-Restaurant Mamesa, das auch externen Gästen offensteht und in dem 3-Hauben- Koch Marc Bernhart den Kochlöffel schwingt. Dieser kultiviert eine facettenreiche Crossover-Küche, die sich nicht in eine Schublade stecken lassen möchte und immer wieder mit Neuem überrascht. Besonders wichtig ist dem Burgeiser Küchenchef der unverstellte Geschmack der Produkte, weshalb er nur beste Zutaten verwendet, entweder aus eigener Produktion, wie den Räucherspeck oder das Wagyu-Rind aus eigener Zucht, oder Fisch und Meeresfrüchte aus dem Atlantik oder Norwegen. Als Inspiration für seine Kulinarik nennt Bernhart Köche wie Bobby Bräuer, Stefan Heilemann oder Gerhard Wieser, deren sehr unterschiedliche Kochstile in seinen abendlichen 4- bis 7-Gänge-Menüs mit Gerichten wie Knochenmark mit Mazara-Garnele, Kaviar und geröstetem Knoblauch nachhallen.

Ein Teil der Vinum Hotels

Das Weisse Kreuz gehört zum exklusiven Verbund der VINUM HOTELS und so begleitet die von der Juniorchefin verantwortete Weinauswahl, der man ein Faible für italienische Rotweine und deutsche Rieslinge anmerkt, jeden einzelnen Gang der Gourmetküche kongenial. Auch für Gäste, die sich für die ebenfalls exzellente Halbpension entscheiden, zaubert die 32-Jährige immer wieder vinophile Überraschungen aus dem Ärmel. Im stylishen Weinkeller und Verkostungsraum „the blue wineroom“, in dem bei bläulichem Licht 500 handverlesene Etiketten lagern, erkundet Seniorchef Thomas Theiner, ebenso Sommelier, zudem einmal wöchentlich mit bis zu 14 Hausgästen heimische Weine wie Vernatsch oder Tropfen aus dem Piemont.

Architektur im Weissem Kreuz – Jeder Winkel erzählt eine Geschichte

Eingebettet sind die kulinarischen Reize des Hauses in eine von Elke Ladurner und Stefan Marx entworfene Architektur, die die historische Bausubstanz im Rahmen eines Umbaus vor zehn Jahren behutsam mit modernen Elementen veredelt haben. Das Ergebnis sind Wohnräume wie die Panoramasuite Arunda, die sich zurückhaltend, geradlinig, aber doch behaglich und im besten Sinne zeitlos präsentieren. Auch bei der Renovierung des lange Zeit baufälligen, denkmalgeschützten Ansitz zum Löwen, der mit dem Gebäudekomplex des Weissen Kreuzes verbunden ist und sich ebenfalls im Besitz der Familie Theiner befindet, ist es dem Architektenduo gelungen, ihren Anspruch, „auf Bestand aufzubauen, ohne ihn zu zerstören, aber auch ohne sich zu verstecken“, meisterhaft in die Tat umzusetzen. So sind neun Suiten entstanden, in denen Historie auf Glas und Sichtbeton trifft und hinter deren Türen jeder Winkel eine eigene Geschichte erzählt. Wer hier residiert, nächtigt z. B. in Renaissance Zimmern unter jahrhundertealten kunstvoll geschnitzten Holzdecken oder in der ehemaligen Scheune. Die Gäste des Ansitz zum Löwen können selbstverständlich die lukullischen Angebote des Weissen Kreuzes nutzen, ebenso wie dessen Aura Mea Spa, der von lokalen Naturmaterialien wie Holz und Sarner Porphyrstein geprägt ist und über drei Saunen, Ruheräume und Pools verfügt.

Hotel Weisses Kreuz – Ansitz zum Löwen/Daniel Zangerl (Bilder Hotel)