Historie am Pragser Wildsee

Das Hotel Pragser Wildsee ist eines jener Häuser, in denen so viel Historie steckt, dass man gar nicht weiß, wo man beginnen soll zu erzählen. Vom ersten Moment an verzauberte das 1899 eröffnete Hotel seine oft prominenten Gäste, die jeden Sommer in die wildromantische Gegend pilgerten, um den in den verschiedensten Blau- und Grüntönen leuchtenden Pragser Wildsee zu bestaunen.

Der Architekt Otto Wagner war hier, der Physiker Wilhelm Conrad Röntgen, der Maler Franz von Defregger oder die Erzherzogin Marie Valerie, die zweite Tochter der Kaiserin Sisi, die mit ihren neun Kindern und ihrer Entourage gleich 17 der insgesamt 70 Zimmer des Hotels belegte.

Ein Märchen am Ufer

Heute wird das märchenhafte, direkt am Ufer gelegene Haus von Caroline Heiss, einer Nachfahrin der ersten legendären Gastgeberin Emma Hellenstainer geführt, die minutiös darauf achtet, dass die historische Architektur und das Interieur mit seinen klassischen und teils noch originalen Möbeln unverfälscht erhalten bleiben. Egal, ob man die aus Granitquadern erbaute Treppe empor- oder hinabschreitet, sich im Jugendstil-Speisesaal ein raffiniertes Südtiroler Menü gönnt oder auf einer samtbezogenen Chaiselongue ein kleines Mittagsschläfchen hält: Stets ist man von einer hinreißenden Belle-Époque-Noblesse umgeben. Eine eigene Quelle, Elektrizität aus dem eigenen Wasserkraftwerk und eine moderne Hackschnitzelheizung stehen dagegen für einen zeitgemäß klimafreundlichen Urlaub.

Besonders schön: Während man sich untertags den See mit anderen Tagesausflüglern teilt, hat man ihn am Morgen und gegen Abend ganz für sich allein und kann in aller Ruhe den Seeweg entlangflanieren. Ein Privileg, ebenso wie die Betrachtung der stündlich wechselnden Lichtstimmungen über dem See und der schroffen Bergformationen vom Logenplatz auf der Terrasse des eigenen Zimmers aus.

Hotel Pragser Wildsee/Historic South Tyrol (Restaurant, Terasse, Zimmer); (stefano@stefanoscata.com (See)