The Dolli
Athens atemberaubendster Ausblick ist noch recht neu in der Stadt: The Dolli at Acropolis. Einst Residenz des Reeders und Politikers Dimitrios Kallimasiotis, wandelte sich das 1925 erbaute neoklassizistische Stadtpalais mehrmals über die Jahrzehnte und wurde zu einem der luxuriösesten Kaufhäuser Athens – und blieb stets Treffpunkt der Stadtgesellschaft. Ein Ort, an dem Eleganz und Handel sich die Hand reichten. Diese glamouröse Vergangenheit wurde Gott sei Dank bewahrt, als das Gebäude nach jahrelangem Leerstand von Mari Daskalantonakis entdeckt wurde, Chefin der familiengeführten Grecotel-Hotelgruppe, bekannt für die feinsinnige Wiederbelebung historischer Gebäude. Daskalantonakis gab dem Schmuckstück nicht nur einen drolligen Namen, sondern auch das Geld für eine detailversessene Verwandlung in ein 5-Sterne-Boutiquehotel mit nur 46 Unterkünften (bis hin zum 171-qm-Apartment mit allein fünf Marmor-Badezimmern). Die Lage ist ein Privileg, das Herz Athens erschließt sich mühelos zu Fuß: Das lebhafte Plaka-Viertel mit seinen charmanten Gassen, Tavernen und Boutiquen liegt ebenso vor der Tür wie Monastiraki mit seinen zauberhaften Märkten. Und die Akropolis und deren Parthenon sind nur einen Steinwurf entfernt. Schon die Fassade des The Dolli strahlt eine zeitlose Würde aus. Im Inneren gehört Sonnenlicht zum Mobiliar. Die Lobby, über zehn Meter hoch, lenkt nicht nur den Blick auf die kunstvollen Decken, imposanten Säulen und historischen Verzierungen von einst, sondern auch auf den Geschmack der Familie Daskalantonakis – und auf wertvolle Stücke aus deren privater Sammlung. So kontrastieren die häufig lichtweißen Wände nicht nur mit modernem Interieur- und Leuchtendesign und freundlichem Pflanzen-grün, sondern auch mit griechischen und ägyptischen Antiquitäten, Kunstklassikern von Picasso, Cocteau, Fontana, Modigliani und Calder und großzügig eingestreuten zeitgenössischen Werken.
Der schönste Raum des The Dolli hat allerdings gar kein Dach und ist seit zwei Jahren der begehrteste Logenplatz der Stadt: die Dachterrasse. Eigens gestaltet vom griechischen Architektur-Star Stelios Kois, der nahe beim Berg Athos geboren wurde und wohl nicht zufällig den Blick auf die Akropolis wie das Heiligtum zelebriert, das sie einst war, oder eben wie Athens größtes unvergängliches Kunstwerk. Der Parthenon spiegelt sich scheinbar schwebend im ganzjährig beheizten Infinitypool, der das von Jasmin umrankte Dachrestaurant samt Lounge und Bar flankiert
Bildrechte: Heinz Troll (Eingangsbereich)