Hotel Restaurant Seehalde

Manche Orte lassen einen einfach nicht los. Die unterhalb des Barock-Kleinods Kloster Birnau abseits vom Trubel direkt am See gelegene Seehalde, die sich seit Ende des 18. Jahrhunderts im Besitz der Familie Gruler befindet, ist für uns so ein Ort. Mehrfach waren wir hier, um den Blick über den See und die Blumeninsel Mainau schweifen zu lassen und vor allem, um die Küche von Markus Gruler in aller Ruhe zu genießen.

Beständig vom Gault&Millau mit 16 Punkten gefeiert, hat der Ausnahmekoch einen ganz eigenen Kochstil für sich entwickelt und verfeinert, der unser Genießerherz jedes Mal aufs Neue höher hüpfen lässt und uns äußerst sympathisch ist. Handwerklich makellos, regional verwurzelt, dem moderaten Experiment zugeneigt und auf Schnickschnack jeder Couleur prinzipiell verzichtend. Auf der Karte tummeln sich heißgeliebte Haus-Klassiker wie die „Gänseleberterrine / Bitterschokolade / Senf von schwarzen Nüssen / geeiste Hagebutte“ oder das „Gezupfte Ragout vom Linzgau Huhn / Zitronen-Estragonsößle / feine Nudeln“. Dazu eine breite Palette an Fisch- und häufig auch umwerfenden Wildgerichten, deren ganze Aromenvielfalt sich am besten im Rahmen der stets schlüssig zusammengestellten Menüs erkunden lässt.

Das „Regionalmenü“ präsentiert sich etwas bodenständiger, das „Menü Seehalde“ etwas feiner und experimentierfreudiger. Besonders schön: Deftiges aus der Region wie „Kalbskutteln in Riesling-Sauerrahm / Röstkartoffeln“ kommt auch nicht zu kurz, auf einem Niveau gekocht, das einen staunen lässt, was in den rustikalen Klassikern an Möglichkeiten schlummert. Jüngst hat man den Innenraum des Restaurants umgestaltet, und das Hotel wartet nun mit neuen, höchst gelungen modern gestalteten Zimmern auf. Durch die günstige Lage ein ideales Refugium, um die Reize der Umgebung zu erkunden.