Greta Oto
Auch das ehemalige Münchner Gourmetwohnzimmer ist Geschichte, stattdessen wartet ganz oben im neunten Stock das Restaurant Greta Oto, das unter dem Motto „Aromen des Amazonas“ einen weiten kulinarischen Bogen schlägt. Als Erstes beeindruckt das Ambiente, das unter der Ägide des Münchner Innenarchitekturbüros Landau + Kindelbacher unter enormem Aufwand entstand: Weil sie nicht in den Aufzug passten, wurden Teile der Möbel, der Wandverkleidungenund der Küche mit Kränen in den neunten Stock gehoben. Dort sorgt die Mischung aus luxuriösem Interieur, gedämpfter Lichtstimmung und lateinamerikanischen Reminiszenzen wie die beeindruckende Panther-Dschungeltapete für einen glamourösen Style mit Weltstadt-Format. Als Zweites beeindrucken die Preise auf der englischsprachigen Menükarte, aber der Blick über die Dächer der Münchner Innenstadt und zur Kuppel des benachbarten Justizpalastes ist sowieso unbezahlbar. Dem alten Königshof als Hort der Servicekultur mögen manche nachtrauern und bei jedem Neustart ist es eine Herausforderung, wenn das Personal nicht von der Erfahrung alteingesessener Mitarbeiter profitieren kann. Aber mittlerweile gelingt das immer besser und auch kulinarisch ist ein Feinschliff zu erkennen, erste Klassiker etablieren sich. Allen voran die peruanische Ceviche mit Biolachs, Wolfsbarsch, Riesengarnelen oder vegan, auch das chilenische Wolfsbarschfilet mit scharfer Mojo rojo und Salsa verde sowie das brasilianische Rinderfilet mit hausgemachter Sauce béarnaise haben ihre wiederkehrenden Freunde gefunden. Sehr beliebt ist die Restaurantbar und deren Signature-Drink Greta Oto Sour, ein Pisco Sour mit Hibiskus, dem als Garnitur die herrliche Restaurantterrasse bestens steht. Und manche würden nur für die Churros mit Portweinglasur und göttlicher Schokoladensoße den Aufzug nach ganz oben nehmen.