Es ist ein schöner Sonntagsausflug nach Au am Inn, wo der Fluss eine Schleife macht und das Franziskanerinnenkloster ein Bräustüberl umarmt. Und hoffentlich ist man nicht selbst der Chauffeur, denn allein das seidige Kloster Auer Dunkelbier und der offene Riesling von Winning sind den Weg wert.

Das Bräustüberl war einst in privater Hand und ein lebendiger Fixpunkt in der Region. Dann wurde es zwölf Jahre lang still, bis die Franziskaner-Schwestern die Gastronomie und die Klosterbrauerei zurückkauften und das Wunder der Wirtshausrettung begann. Heute ist es als Wirtshaus eine Wucht – mit einem Ambiente, wie man es sich wünscht, weder überkandidelt noch auf Teufel komm raus teuer, stattdessen auf den ersten Blick kernig und im Detail engerlhaft schön. Dazu eine Küche, bei der einen jeder Teller angrinst, z. B. das Kloster Auer Vinschgerl mit geräucherter Forelle, Kloster-Remoulade, gepickelten Zwiebeln und Kren oder die panierte Milzwurst mit Kartoffelpüree, Kalbsjus und Kerbel. Oder dürfen es Klassiker wie Schnitzel, Rinderroulade oder Zwiebelrostbraten sein? Auch wer „nur“ zur Brotzeit kommt, ist bei Küchenchef Simon Seidl und seiner gut aufgelegten Mannschaft stets willkommen. Genuss und Gemütlichkeit gehen Hand in Hand, und jetzt im Frühling ruft auch noch laut der Biergarten.