Andreas Estevan Schreyer

Geträumte Taten
Kardinal-Faulhaber-Strasse 11
Fünf Höfe
80333 München
Tel. 089/24269926
www.getraeumtetaten.de

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Andreas Estevan Schreyers Augen leuchten, als er von seiner ersten Schmuckkreation erzählt: eine diskusförmige Silberbrosche mit klitzekleiner, eingearbeiteter Rosenknospe. Gefertigt hat er sie vor vielen Jahren in San Francisco, wo er während seines Design-Studiums an der „Academy of Arts“ für einige Jahre lebte. Und er trägt sie noch immer, am liebsten klassisch bayrisch zum Janker. „Natürlich sieht sie noch eher unprofessionell und auch schon ziemlich vintage aus, aber genau dafür liebe ich sie.“

Mittlerweile hat der Münchner Juwelier unzählige, Aufsehen erregende und luxuriöse Stücke erschaffen, etwa das aufklappbare Herzmedaillon, das er auch selbst zum Interviewtermin trägt, den „Twist Ring“ oder den berühmten Sterntaler-Anhänger. Seine Preziosen sind meist aus Gold, besonders gerne arbeitet er auch mit Brillanten oder Aquamarinen, weil diese für ihn eine „magische Anziehungskraft“ besitzen. In all seinen Werken verschmelzen Schreyers drei Leidenschaften: die Juwelierkunst, die Poesie und die klassische Musik. Schon als Kind hörte er am liebsten die Opern von Richard Wagner und Richard Strauss, „weil ihnen auch der Text extrem wichtig war und in ihren Geschichten die Welt steckt.“ Und seine Lieblingslyrikerin, die Münchnerin Ulrike Draesner, inspiriert ihn heute ebenso wie seine „Power-Zeit“ im pittoresken Mill Valley, in das er sich jedes Jahr für einige Zeit zurückzieht, um Kraft und Kreativität zu tanken.

Oder auch die Bewegung und ständige Veränderung des Starnberger Sees, an dessen Ufer er im romantischen Ammerland lebt. Viele von Schreyers Schmuckstücken sind mit von Hand einpunzierten oder gravierten Versen, Sprüchen oder Weisheiten versehen. Aber nicht auf jene, uns überflutende, abgedroschene Weise, sondern inspirierend, zurückhaltend und fantasievoll. Sein Motto „Jewels of Now and Tomorrow“ steckt dabei in jeder Kreation. Um dies zu verdeutlichen, nimmt der Designer seinen eigenen Ring vom Finger und dreht ihn in seiner Hand. Massiv und groß ist er, in Form einer Spinne. „Meine Stücke haben keinen Anfang und kein Ende, keine Vorder- und keine Rückseite, sie sind fließend und verschmelzen so mit dem Träger.

Dadurch sind sie jeden Tag tragbar, stören nicht und haben außerdem diesen ganz besonderen Mix aus Klassik und Moderne.“ Schreyers Karriere begann in einem kleinen Studio in Feldafing am Starnberger See. Seit mehreren Jahren fertigt er in seinen Werkstätten in Schwabing, Augsburg und Schwäbisch Gmünd und hat dafür nur die besten Leute für jeden Arbeitsgang um sich geschart. Deshalb reisen seine Kostbarkeiten auch schon mal von Stadt zu Stadt, bevor sie letztendlich im Laden landen. „Meine Mitarbeiter arbeiten zum großen Teil seit vielen Jahren für mich. Sie können jede noch so unverständliche Skizze von mir lesen und detailgetreu nach meinen Wünschen umsetzen. Seit 2001 verkauft der Juwelier exklusiv in seinem kleinen Ladengeschäft „Geträumte Taten“ in den Fünf Höfen. Ein Name, der viel über den Feingeist Schreyer aussagt.

Und ein Standort zentral in der Münchner City, der besser nicht sein könnte. Das Interieur ist schlicht und elegant in Silbergrau gehalten, die dezenten Vitrinen geben den Schmuckstücken den optimalen Raum zum Funkeln. Zu viel Dekoration engt den Künstler ein, ob in Hotels, wo er überflüssiges Interieur bei seiner Ankunft erst einmal in Tüten verstaut, wie auch im eigenen Laden. Schreyer mag es aufgeräumt und puristisch. Das präsenteste Teil in seinem Geschäft ist der große, maßgefertigte Tresor. In seiner Funktion klassisch genutzt, jedoch als Möbel integriert und typischerweise mit Worten und Zitaten dekoriert. Hier in seinem Ladengeschäft lassen sich seine Kunden aus aller Welt inspirieren und beraten. Denn natürlich kann jede Kreation nach individuellen Wünschen auch abgeändert oder neu gefertigt werden. „Manche Kunden kommen über Jahre immer wieder, bevor sie sich zum Kauf entscheiden. Das finde ich faszinierend. Denn der übermächtige Wunsch, eines meiner Schmuckstücke zu besitzen, ehrt und freut mich natürlich sehr.“