Einfach besonders: Das Label VANOOK

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VANOOK verbindet schlichte Eleganz und Funktion. Und kreiert so Taschen und Rucksäcke, die sich von der Masse abheben.

Leicht waren sie nicht, die letzten beiden Jahre. Veronika Wagner und Svenja Weimann sitzen in ihrem gemütlichen Atelier im Dachgeschoss einer ehemaligen Lodenfabrik im Münchener Stadtteil Moosach und erzählen von langen Nächten und Wochenenden an der Nähmaschine, von zu viel Kaffee und tiefen Augenringen. „Wir haben eigentlich rund um die Uhr gearbeitet, um unseren Traum zu verwirklichen“, sagt die 28-jährige Veronika Wagner. Vor zwei Jahren haben die beiden Maßschneider-Meisterinnen ihr eigenes Label VANOOK gegründet. VANOOK steht für ebenso elegante wie minimalistische Taschen und Rucksäcke, die nicht nur mit ihrer cleanen Optik, sondern auch mit ihren praktischen und funktionalen Details begeistern.

Dabei spiegelt die skandinavisch anmutende Fantasie-Wortkreation des Namens den Stil exakt wider: schlicht, durchdacht, unisex und einfach besonders. Für die Designerinnen ist eine Tasche keine kurzlebige Saisonware, die nach einigen Monaten durch eine andere ersetzt wird, sondern ein dauerhafter Begleiter, der den Anforderungen des Alltags gerecht werden muss. Lange haben sie deshalb auch mit den Materialien experimentiert. Haben anfangs sogar noch eigenhändig Wachs in die Stoffe geschmolzen, bis sie schließlich einen ebenso langlebigen wie robusten, beschichteten Canvas für ihre Taschen fanden, der ihren Ansprüchen genügte. Sowohl jener Canvas als auch das rein pflanzlich gegerbte Leder, aus dem ebenfalls ein Großteil ihrer Taschen gefertigt ist, kommen aus der Region. Nachhaltigkeit ist dem Kreativ-Duo äußerst wichtig. „Öko heißt ja schon lange nicht mehr plump und hässlich“, so die 32-jährige Svenja Weimann. „Es steht vielmehr für die Art, wie wir produzieren und wofür wir stehen.“

Kennengelernt haben sich die beiden während ihrer Zeit auf der Deutschen Meisterschule für Mode. Und schnell gemerkt, dass sie nicht nur als Freundinnen, sondern auch als Arbeits-Team perfekt harmonieren. Ihren ersten Rucksack haben sie schon während der Ausbildung gemeinsam entwickelt, genäht und von Freunden Probe tragen lassen. Das Modell „Backpack“ ist noch heute einer der Verkaufshits der Kollektion und ein sehr gutes Beispiel für die Funktionalität der Designs. So hat er außen sowohl mehrere Einschubfächer für eine Trinkflasche, den Regenschirm und Co. als auch ein verstecktes Rückenfach, in das wunderbar ein Portemonnaie oder ein wichtiges Dokument passt.

Innen gibt es ein zusätzlich geschütztes und gepolstertes Laptopfach. Die Träger sind natürlich längenverstellbar, der Deckel wird eingerollt, sodass nichts nass werden kann und er sich leicht öffnen lässt. Aber auch die übrigen acht Taschen-Modelle, die es jeweils in zwei Stoffqualitäten (Canvas und Leder) und sechs Farben gibt, zeugen davon, dass bei VANOOK überlegt und nachhaltig gedacht und gehandelt wird. Zurzeit in der Probe-Phase: ein raffiniert gefaltetes Leder-Portemonnaie, das gänzlich ohne Nähte auskommt.

Entworfen und gefertigt werden alle Produkte im VANOOK-Atelier. Ein großer Tisch für Zuschnitte und Postversendungen, eine lange Stange mit den unterschiedlichen Schnittmustern, zahlreiche Stoffballen und drei Nähmaschinen stehen hier. Die Herstellung einer Tasche dauert circa acht Stunden. Dabei arbeiten beide Designerinnen Hand in Hand. So schneidet die eine schon mal Stoff und Futter zu, während die andere bereits mit dem Nähen beginnt oder mit dem Brennstempel das Logo einbrennt, das für alle Taschen charakteristisch ist. „Wir arbeiten quasi in Mini-Fließbandarbeit, immer mehrere Exemplare von einem Modell nacheinander“, erklärt Veronika Wagner. „So ist es am effizientesten.“

Dass sich der Stress und die Mühen der letzten beiden Jahre gelohnt haben, zeigen die steigenden Verkaufszahlen. Immer mehr Geschäfte haben Interesse an den Kreationen von VANOOK. Und das nicht nur bayern- und deutschlandweit, sondern bis nach Taiwan oder in die USA. So gönnen sich Veronika Wagner und Svenja Weimann jetzt auch ab und an mal eine Pause von ihrer Arbeit. Und haben seit kurzem sogar eine Praktikantin, die sie unterstützt.