Sévigné
In den wilden Siebzigern wurde die Manufaktur von den Künstlern Renate Schrems und Robert Fink gegründet. Benannt nach der kapriziösen Marquise de Sévigné, die im 17. Jahrhundert mit ihrem exquisiten Geschmack für Furore sorgte, und mit der Vision, Schmuck zu kreieren, der die braven Grenzen des klassischen Luxus sprengen sollte. Eigenwillig, frech und fantasievoll. Schmuck mit Star-Appeal, der Geschichten erzählt. Da schien es wie eine Fügung, dass ein Madonnen-Medaillon der Heiligen Katharina Labouré mit dem Abbild der Jungfrau Maria auf einem Pariser Flohmarkt in die Hände von Renate Schrems fiel. Die weltberühmte Münze der französischen Nonne gilt als wundertätig und regte im Europa des 19. Jahrhunderts einen unvergleichlichen Marienkult an. Sie inspirierte die neue Besitzerin zu einer Serie außergewöhnlicher Meisterwerke der Goldschmiedekunst, die noch heute gemeinsam mit den Engelsflügeln, der Friedenstaube, den Kreuzanhängern und – ganz neu – den Schekelmünzen Teil der Bestseller-Kollektion „Talisman“ sind.
Jonas Fink ist mit der Marke und ihrer DNA aufgewachsen. Die Kreativität und handwerkliche Kunstfertigkeit seines Vaters faszinierten ihn schon als kleiner Junge und der Wunsch, die Tradition der Familie, die seit Generationen in der Schmuckwelt zu Hause ist, fortzuführen, war früh präsent. Doch der Goldschmiedemeister und Betriebswirt sammelte zunächst eigene Erfahrungen in der Branche, bevor er nach München ins Unternehmen zurückkehrte und seine Rolle als prägender Kopf mehr und mehr Gestalt annahm. 2016 überschrieb ihm der Vater seine Firmenanteile, 2019 legte Renate Schrems die Geschäftsführung nieder und Ende dieses Jahres zieht sie sich auch als freie Kreativdirektorin zurück. SÉVIGNÉ konzentriert sich nun auf zwei Dependancen: das neue 220 qm große Headquarter in der Brienner Straße, die traditionell als Ansiedlungsort hochwertiger Manufakturen bekannt ist, und die Boutique in den kosmopolitischen Fünf Höfen. „Mit der Eröffnung unseres Flagshipstores vor zweieinhalb Jahren haben wir den Generationenwechsel komplett vollzogen und die Weichen für die Zukunft gestellt“, erzählt Jonas Fink.
Die spektakuläre offene Kombination aus Store, Showroom und Atelier hat ein klares Designkonzept. Naturmaterialien, ein warmes Altrosé an den Wänden, dazu viel Glas und Licht, lassen die Kunden einen Blick hinter die Kulissen der Juwelenschmiede werfen. So rückt die Manufakturarbeit noch stärker ins Rampenlicht. „Unsere Kunden wollen Luxus, aber keinen Protz. Beim Ambiente wie auch bei den Schmuckstücken. Dabei ist ihnen Individualität mindestens genauso wichtig wie hochkarätige Materialien“, erklärt der Geschäftsführer. Ein Team aus 16 Mitarbeitern, zu denen auch Finks Ehefrau Manuela gehört, arbeiten hier gemeinsam an den Kreationen und der Strategie des Hauses. „Dass wir wirklich alles inhouse machen und verantworten, zeichnet uns aus und ist sicherlich wesentlicher Teil unseres Erfolges“, fügt der 46-Jährige hinzu. Die Marke auszubauen und gleichzeitig den unvergleichlichen Stil und die Handwerkskunst des Hauses zu wahren, darin sieht er die Chance und zugleich Herausforderung für die Zukunft. Ein wichtiger Schritt ist hier neben der Zusammenarbeit mit ausgewählten Künstlern und Influencern die Internationalisierung von SÉVIGNÉ. „Zwar gehören ausländische Kunden schon lange zu unserem Stammklientel, doch präsent sind wir in Übersee bisher nicht“, so Fink. „Deshalb starten wir in naher Zukunft mit Trunkshows und Private Sales in den USA. Auch mit passenden Einzelhändlern und Markenbotschaftern führen wir bereits Gespräche.“
Fünf Kollektionen stehen derzeit im Fokus der Manufakturarbeit. Alle handgefertigt im typisch eigenwilligen High-End-Stil und inspiriert von der Natur oder vom Reisen und Entdecken unterschiedlicher Kulturen. So auch die aufsehenerregenden Lucky-Dragon-Anhänger, (Ohr-)Ringe oder Armbänder mit funkelnden Brillanten und Edelsteinen aus der „Culture“-Kollektion, die zarten Libellen- und Blütenkreationen aus der „Flora & Fauna“- oder die lieblichen Motive der „Love“-Kollektion. „Wie auch bei den Madonnen entsteht bei allen Designs eine Symbiose zwischen Schmuckstück und Trägerin, die über die Symbolik hinausgeht und Verbundenheit ausdrückt“, erzählt der CEO. „Unser Schmuck soll den Menschen im Ganzen erfassen und ihn in seiner Schönheit und in seinem Charakter unterstützen.“
Alle Designs werden aus recyceltem Gold von zertifizierten Partnern, die einen fairen Abbau garantieren, gefertigt. Die meisten Kollektionsstücke können vor Ort direkt in Augenschein genommen werden. Dabei gehören Anpassungen, Personalisierungen, aber auch Umarbeitungen von eigenen Schmuckstücken zum persönlichen Service. Etwas mehr Zeit sollte einplanen, wer ein individuelles Couture-Stück wünscht. Dabei sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Schließlich steht SÉVIGNÉ für Preziosen mit Unikat-Charakter, Magie und einer kompromisslosen Ästhetik.