Das Café Kustermann ist kein herkömmliches Kaffeehaus, es ist eine Institution. Mit eigener Konditorei und einer beachtlichen Auswahl an Kuchen- und Tortenklassikern, Gebäck und Pralinen gehört es seit 1887 zur Münchner Lindwurmstraße wie die Vanillesoße zum Apfelstrudel. Die Draußen-nur-Kännchen-Zeit ist zwar längst vorbei, aber beliebte Relikte wie die Sahne zum Cappuccino gibt es (neben pflanzlichen Milchalternativen) auf Extrawunsch noch immer. Katharina Stadler, die das Café 2018 übernommen hat und mit ganz viel Herzblut führt, drückt hier für die treue Stammkundschaft schmunzelnd ein Auge zu. Seit einigen Wochen präsentiert sich das Café im neuen Look und der Refresh in frischem Mintgrün und Rosé hat ihm gut getan. An den überlieferten Rezepturen hält die sympathische Wahlmünchnerin jedoch fest: „Warum etwas ändern, wenn es perfekt ist?“ So schmecken Schwarzwälder Kirsch- oder Prinzregententorte, Käsekuchen und Marmor-Guglhupf zuverlässig noch wie bei Oma und die Stücke sind auch genauso groß. Keine Kompromisse macht Stadler bei der Frische der Zutaten. So sucht man Erdbeertörtchen oder Zwetschgendatschi außerhalb der Saison vergeblich in der Auslage. Zur Saisonware gehören übrigens auch Krapfen, denn ein Verzicht unterm Jahr lassen diese im Fasching umso besser schmecken.